Kachelofen und Kamin Austausch- und Umrüstpflichten
Auf Eigentümer von alten Kachelöfen kommen mit der neuen...
Das Problem kennen nicht wenige Besitzer von einem Ofen oder Kaminofen: Die Scheibe, durch die man das gemütliche Flammenspiel beobachten können sollte, ist nach wenigen Minuten schwarz und wird auch trotz eingebauter Selbstreinigungsanlage, die viele Hersteller mittlerweile anbieten, nicht sauber.
Der Grund ist, dass ein Kamin oder Kaminofen ganz traditionell gebaut ist und auch so funktioniert. Die meisten modernen Häuser haben jedoch eine sehr gute Wärmedämmung und dann wird es sehr schnell viel zu heiß im Raum, wenn der Ofen brennt.
Die Leute machen dann nur noch ein kleines Feuer und drosseln den Ofen, indem sie den Luftschieber zumachen.
Dann zirkuliert nicht mehr genügend Luft, es wird nicht genügend Temperatur erreicht, um das Holz komplett zu verbrennen und im Ergebnis ist der Brennraum schwarz – man hat eine verrußte Scheibe beziehungsweise eine schwarze Ofenglasscheibe.
Die verrußte Scheibe ist nicht nur ein ästhetisches Problem, weil es nicht schön aussieht, sondern der Ofen stinkt nicht nur im Inneren sondern auch aus dem Schornstein. Das heißt, dass auch die Nachbarn von dieser wenig umweltfreundlichen Heizmethode beeinträchtigt sind. Durch die unvollständige Verbrennung entsteht eine deutlich erhöhte Emission und das Heizen mit Holz hat hier nichts mehr mit Umweltfreundlichkeit oder nachhaltigem Heizen zu tun.
Auch die Gefahr eines Schornsteinbrandes erhöht sich, wenn der Ofen nie richtig frei brennen kann, sondern immer nur eine Art Schwelbrand stattfindet. Dann setzt sich der schwarze Ruß am Schornstein ab und kann sich unter Umständen entzünden.
Die bei einem Schwelbrand entstehenden giftigen Gase können durch einen zugesetzten Schornstein nicht mehr abziehen, gehen zum Ofen oder Kamin zurück und werden an die Raumluft abgegeben – vor allem das giftige Kohlenmonoxid, das man weder riechen noch sehen kann.
Eine regelmäßige Zufuhr von Frischluft für einen Raum, den man mit einem Kaminofen heizt, ist sehr wichtig – wenn aber noch eine unvollständige Verbrennung stattfindet durch einen gedrosselten Ofen, dann wird es schnell lebensgefährlich.
Hinter einer schwarzen Ofenglasscheibe verbergen sich also noch eine Menge andere Risiken.
Inspiration gefunden?
Erfüllen Sie sich jetzt Ihre ganz persönlichen Wohnträume. Unsere Fachpartner freuen sich auf eine zukünftige Zusammenarbeit.
All diese Gefahren entstehen nicht von jetzt auf gleich: Niemand braucht Angst oder Sorge zu haben, dass sein Kamin lebensgefährlich ist. Eine verrußte Scheibe ist ein erstes Warnsignal, dass hier mit der Heiztechnik etwas nicht stimmt.
Eine schwarze Ofenglasscheibe heißt also Achtung – hier muss ich etwas ändern.
Wenn wir für unsere Kunden einen Kaminofen einbauen, dann beraten wir sie natürlich auch ausführlich zum richtigen Heizen und möglichen Gefahren.
Auch das erste Anfeuern des neu eingebauten Ofens übernehmen wir gern für sie:
Wie heize ich meinen Kaminofen richtig?
„Wir geben eine sogenannte Mindestbrennstoffmenge, wie wir Ofenbauer sagen, in den Ofen. Also eine größere Menge Holz, das sind dann schnell vier, fünf, sechs Kilogramm Holz, je nach Größe des Ofens. Die Scheite sollten etwa unterarmdick (nicht oberschenkeldick!) und mindestens einmal gespalten sein. Dann stellt man dieses Holz ganz eng zusammen. Dann kommt ein Anzünder oben drauf, ein wenig Weichholz, wir machen schön den Luftschieber auf, zünden das an, verschließen die Tür. In den ersten zehn Minuten wird sich oben, wenn die Flammen gegen die kalten Brennraumwandungen brennen, Ruß entwickeln, der sich an den Wandungen absetzt. Aber nach 20 Minuten haben wir ein großes Feuer, bedingt dadurch, dass wir so eine große Brennstoffmenge da drinnen haben. Der Luftschieber bleibt schön offen, damit sich das Ganze wieder selber reinigt. Wenn ich dann tatsächlich einen Ofen so betreibe, habe ich immer schöne saubere Scheiben und kann auch zu mir sagen: Ich bin ein praktizierender Umweltschützer.“
Martin Benninghaus